Vorfahrt Klingbachtalbahn

Bekanntlich hatten sich die Mitglieder des MEC Landau zum Ziel gesetzt, die Module der seit Jahrzehnten vorhandenen Klingbachtalbahn Instand zu setzen und zeitgemäß zu digitalisieren. Seit gut vier Jahren ist der MEC im Dachgeschoss des Pfiesterhauses/ Heimatverein Rohrbach untergekommen, nachdem sich in Landau keine Unterbringung mehr finden ließ.

Der erste Bauabschnitt Bahnhof „Rohrbach-Steinweiler“ mit erforderlichen Wendekreisen ist weitgehend fertiggestellt, weshalb wir die Fortsetzung in Richtung „ Klingenmünster“ planen. Da die derzeitigen Platzverhältnisse nur eine begrenzte Zahl an Modulen für den Einbau hergeben, werden wir den Endpunkt der damaligen Strecke darstellen und sodann eine passable Verbindung zwischen beiden Bahnhöfen erstellen. Die Klingbachtalbahn ist im gleichlautenden Buch beschrieben.

Um uns einen Eindruck der damaligen Streckenführung zu verschaffen, beschlossen wir eine Radtour anzubieten und hierzu eine Vorfahrt durchzuführen. Diese fand am Freitag den 11.07. statt, an dem unser Neumitglied Alex sowie vom Heimatverein deren Vorsitzender Fritz Schaurer sowie zwei weitere Personen teilnahmen. Insbesondere die Ortskenntnis von Fritz war zum Auffinden einzelner Punkte sehr wertvoll. Diese startete am Bahnhof Rohrbach und führte uns nach Klingenmünster und zurück.

Generell ist festzustellen, dass sich die Vegetation seit der Entfernung der Gleise im Jahre 1968 total verändert hat. War vormals das Umfeld der Bahnstrecke Busch- und Baum frei, so hat sich dies ins Gegenteil verkehrt, sofern die Bahnstrecke nicht von Neubauten „geschluckt“ bzw. als Radweg vorhanden ist

Am Bahnhof Rohrbach befinden sich heute zwei Durchgangsgleise Landau-Winden, Abzweigung und weitere Gleise sind alle auf Grund neuer Straße und Einkaufzentrum entfernt und der damalige Bahnhofbereich somit nicht mehr erkennbar. Die damalige Bahnstrecke führte in weitem Bogen südlich von Rohrbach in westliche Richtung gen Klingenmünster. Der damalige Bahnkörper ist als Baum- und Buschreihe erkennbar und nur über Wiesengelände erreichbar. Am Bahnkörper sind am ehesten Brückenfundamente über kleine Bäche zusehen. Weiter ging es Richtung Billigheim, wo die Wohnbebauung an/ über den ehemaligen Bahnkörper gewachsen ist, bzw. sich zum Radweg gewandelt hat. Der Bahnhof ist ein Wohngebäude, der Besitzer muss ein Bahnfreak sein: trotz mannshoher Umzäunung waren alte Signale erkennbar. So fuhren wir weiter an Gewerbebauten vorbei Richtung Ingenheim: auch hier das gleiche Bild: Wohn- und Straßen Bebauung haben die Bahnstrecke geschluckt, Bahnhof zu Wohnzwecken umgenutzt, ehemalige Nebengebäude verschwunden oder ursprüngliche Nutzung nicht mehr erkennbar. Diese Feststellung trifft auf alle Bahngebäude zu: sie sind im gleichen Stil aus warmem gelbem Sandstein gebaut und gut erhalten. Weiter ging es an der ehemaligen Hammerschmiede (Fritz will sich um Besichtigung und Vorführung kümmern) vorbei. In Klingen das gleiche Bild und so erreichten wir am Ortseingang von Klingenmünster den damaligen Lokschuppen, der durch seine Größe/ Länge beeindruckend ist.

Das aus Holz errichtete Gebäude ist in privater Hand und wird als Reparaturwerkstatt und zu deren Freizeitvergnügen genutzt. Das Gebäude hatte nur an der Westseite eine Lokeinfahrt, unter dem Gleis war eine Arbeitsgrube, endete an der Ostseite, wo ein kleiner Aufenthalts- und Sanitärraum erkennbar ist, und über eine Treppe war ein weiterer Raum erreichbar. Das Innere des Gebäudes wurde von den jetzigen Besitzern mit einer Zwischendecke versehen, die Wände mit Platten verkleidet; man benötigt viel Fantasie, um den ursprünglichen Zweck zu erkennen. Die Besitzer erlauben nach Voranmeldung eine Besichtigung. Im Ort selbst ist der zum Wohnhaus umfunktionierte Bahnhof vorhanden.

Anschließend radelten wir zum Mittagessen ins Schützenhaus und bei einer kühlen Schorle fand die Ausfahrt ihren Abschluss. Nicht ganz: wir mussten alle mit dem E-Bike nach Hause radeln!

Fazit der Radtour:

  • Auf der Strecke keine Neuigkeiten
  • -Lokschuppen in einem desolaten Zustand

Für den Weiterbau:
keine hilfreichen Erkenntnisse -daher keine weitere Radtour  erforderlich.


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